Einen schönen guten Tag liebe Freunde der ownhome-Idee,
das außergewöhnliche Jahr 2021 ist vorüber aber die außergewöhnliche Zeit bleibt.
Auch diese Rundmail wird sich in zwei Bereiche aufteilen. Ein Bereich wird sich
wieder der Idee widmen, die sich hinter dem ownhome verbirgt und im zweiten Teil
berichte ich über die konkreten Projekte, die bereits umgesetzt wurden oder auch
gerade umgesetzt werden.
Beginnen will ich mit einem Zitat von Hannah Arendt:
„Nur wo der gesunde Menschenverstand seinen Sinn verloren hat, kann ihm totalitäre
Propaganda ungestraft ins Gesicht schlagen.«
Eine passendere Illustration dazu habe ich nicht gefunden. Deshalb kommt an dieser
Stelle nochmal das gleiche Bild wie in der letzten Rundmail.
Während wir als Menschheit unsere ökologischen Systeme und die gesamte Erde in
rasanter Geschwindigkeit zu Grunde richten und alle Regierungen der Welt
zusammen sitzen sollten um gemeinsam nach Lösungen zu suchen wissen sie nichts
besseres zu tun als mit Krieg und Wirtschaft die Entwicklung der Zerstörung noch zu
beschleunigen.
Dafür gibt es nur ein Wort: Wahnsinn!
Die entscheidende Frage ist: Was hat dieser Wahnsinn mit mir zu tun und wie gehe
ich damit um?
Welches Weltbild liegt meiner Wahrnehmung, meinem Denken und meinem Handeln
zu Grunde?
Unser aktuelles, gesellschaftliches Weltbild ist geprägt von der Idee der Trennung: Da
gibt es die guten und die Bösen. Da gibt es mich und die Welt da draußen, die mit mir
nichts zu tun hat. Da gibt es unsere Alltagswelt und getrennt davon das „weg“ – da
können wir als das hinwerfen, was wir nicht wollen. Da gibt es uns und getrennt von
uns die Natur um uns.
Das Weltbild aus dem die Idee des ownhome entstanden ist, sieht ganz anders aus. Da
ist alles mit allem verbunden. Da gibt es keine Welt, die nichts mit mir zu tun hat. Da
können wir nichts weg-werfen, denn es gibt nur unsere eine Erde. Da gibt es die
Natur und ein Teil dieser Natur sind wir Menschen. Alles ist mit allem verbunden und
alles hat eine Wirkung auf alles andere.
Wenn du denkst, wir können diese Welt nicht verändern, bedeutet das nur, dass du das
Weltbild der Trennung in dir trägst.
Mit dem Weltbild der Verbundenheit ist es uns bewusst, dass jeder Gedanke, jedes
Gefühl und jede Handlung, ein Wirkung auf den Rest der Welt hat.
Im Weltbild der Verbundenheit ist niemals ein Mensch der Feind eines anderen
Menschen. Der Feind des Menschen ist die Gewalt, ganz unabhängig davon, welcher
Mensch aus welchem Land sich zum Werkzeug der Gewalt machen lässt.
Im Weltbild der Verbundenheit sind wir mit unserer Wahrnehmung und mit der
Interpretation unserer Wahrnehmung direkt beteiligt am Weltgeschehen.
Keiner lässt die Welt so wie sie ist.
Jeder Einzelne verändert die Welt.
Das Veränderungspotential von vielen Einzelnen wird durch das Zusammenwirken in
einer Gemeinschaft nochmal deutlich gesteigert.
Gemeinsam können wir die Welt aufbauen, von der wir schon lange träumen:
1) Selbstbestimmt leben 2) betonieren im Januar 3) Nichts wie weg
4) Schindeln für die Eifel 5) Start in Eckernförde 6) Ich mach da nicht mit
7) Folie für Anne 8) Zeitenwende 9) Landesgartenschau in Neuenburg
10) Kongresse 11) neues Buch 12. Termine
1) Selbstbestimmt leben
Gute oder schlechte Zeiten für ein selbst-bestimmtes Leben?
Wir wollen selbstbestimmt leben.
Wer ist es dann, der da bestimmt? Kennen wir uns selbst? Das ist die Voraussetzung,
wenn wir selbst-bestimmt leben wollen.
Das Maß unserer Selbsterkenntnis ist gleichzeitig das Maß dafür, wie selbstbestimmt
wir leben können.
Jetzt könnte man sagen, dass wir in der aktuellen Situation immer weniger
Möglichkeiten haben selbstbestimmt zu leben. Es wird immer mehr von außen über
uns bestimmt. Die Fremdbestimmung nimmt immer mehr zu.
Genau betrachtet bietet die aktuelle Situation unglaublich viele Möglichkeiten durch
die wir uns selbst besser kennen lernen können. Wir erleben unsere Intoleranz, unsere
Wut, unsere Ängste und viele bisher noch unbekannte Aspekte von uns selbst. Wir
können erleben was uns wichtig ist, wie wir denken, was unsere Werte sind, was
unsere Wünsche sind.
Ja, es ist eine intensive Zeit die uns in unglaublichen vielen Bereichen mit uns selbst
konfrontiert und uns dadurch eine außergewöhnliche Möglichkeit bietet, uns selbst
besser kennen zu lernen.
Die not-wendige Voraussetzung für ein selbst-bestimmtes Leben.
2) Betonieren im Januar
Im Januar starteten wir mit der dritten, kleine Wohneinheit auf unserem Gelände in
Isingen. Veronikas zukünftiges Zuhause. Da die Temperaturen nicht weit unter Null
waren, konnten Veronika und Berthold bereits im Januar mit den Betonarbeiten
beginnen. Im April stellten wir dann die Holzständerkonstruktion gemeinsam auf und
diese Woche haben wir mit der Verkleidung mit Holzweichfaserplatten von außen
begonnen.
3) Nichts wie weg
Ein paar Gedanken für alle Menschen, die sich aktuell überlegen Deutschland zu
verlassen.
Wenn wir unseren Fokus auf die aktuellen Führungskräfte in unserer Politik und
unserer Wirtschaft richten, und auch auf manche Teile unserer Gesellschaft, dann
kommen einen zwangsläufig solche Gedanken wie: „nix wie weg“.
Wenn wir aber unseren Fokus verändern, dann können wir sehen, dass es in kaum
einem anderen Land so viel kritisches Potential gibt wie bei uns in Deutschland. Dass
sich an unglaublich vielen Punkten neue Formen des Zusammenlebens bilden, dass
neue Gemeinschaften entstehen, dass die solidarischen Landwirtschaften wie Pilze
aus dem Boden sprießen, dass durch die katastrophalen äußeren Rahmenbedingungen
Kreativität und Fantasie in ganz vielen Bereichen hervor quellen, dass echte
Solidarität zwischen ähnlich gesinnten Menschen gelebt wird. Wenn wir uns jetzt alle
vernetzen und wirklich unsere Werte leben, dann haben wir die große Chance, dass
wir gemeinsam nicht nur unsere persönlichen Werte leben können sondern auch die
längst maroden äußeren Rahmenbedingungen diesen Werten anpassen können. So
dass eine echte gesellschaftliche Transformation stattfinden kann. Mit weniger dürfen
wir uns nicht zufrieden geben.
Wenn wir jetzt den scheinbar einfacheren Weg wählen und in ein Land ziehen in dem
die äußeren Bedingungen noch mehr zulassen als in Deutschland, dann mag das
aktuell einfacher sein. Aber wir haben sehr wenig Einfluss darauf, wie sich die
äußeren Strukturen in diesen Ländern in den nächsten Jahren verändern und wir
schwächen das Veränderungspotential hier bei uns.
Lasst uns doch gemeinsam unser Land so gestalten wie wir es und von Herzen
wünschen.
4) Schindeln für die Eifel
Am Rosenmontag starteten wir mit der Verkleidung für das Strohballenhaus in der
Eifel. Viele, viele Lärchenschindeln und viel gute Laune machten ein echtes
Kunstwerk aus dem Gebäude.
5) Start in Eckernförde
Im März starteten wir mit unserem nördlichsten Projekt. Auf Schraubfundamente
bauten wir ein innovatives Gewächshaus, das Franz Schreier entwickelt hat, für das
Projekt „Himmelgrün“:
6) Ich mach da nicht mit
Ich mach da nicht mit!
Heute Morgen habe ich die Meldung gelesen, dass wir gegen den Krieg aufstehen
sollen und demonstrieren sollen. Diese Aussage kam von einem Politiker der die eine
Kriegspartei als die Bösen bezeichnet und alle anderen sind die Guten, die das Böse
besiegen müssen.
Da beginnt für mich der Krieg. So wurden bisher alle Kriege gerechtfertigt.
Die Guten müssen die Bösen besiegen!
Uns wird erzählt, dass wir die Guten sind und auf der anderen Seite wird das Spiel
umgedreht. Jede Seite kämpft für das Gute und natürlich für den Frieden.
Ich mach da nicht mit!
Bei mir in einem Nachbarort ist eine der größten Waffenschmieden der Welt. Die
Waffen werden natürlich zur Verteidigung von Freiheit und Frieden produziert.
Verkauft werden die Waffen an alle, die dafür bezahlten und im Krieg erschießen sich
beide Parteien mit genau den gleichen Waffen aus ein und derselben Produktion, für
Freiheit und Frieden. Wie auch immer der Krieg ausgeht, der Sieger steht schon
vorher fest. Das sind die Verkäufer der Waffen.
Ich mach da nicht mit!
Alle Kriegsparteien sprechen davon, dass sie Sicherheit, Demokratie und Freiheit in
die Welt bringen wollen. Dass die gegnerische Seite unmenschlich handeln würde.
Schon vor dem Krieg, während des Krieges und nach dem Krieg sterben auf unserer
Erde mehr als 10.000 Kinder an Unterernährung. Das müsste nicht sein. Das ist Krieg
und niemand kümmert sich darum.
Ich mach da nicht mit!
Ich glaube keiner Regierung, die mir erzählen will, dass die Menschen aus einem
anderen Land böse sind. Es gibt die Menschen, die den Politikern und den Medien
glauben schenken und die Geschichte von gut und böse akzeptieren weil sie dabei die
Guten sein dürfen. So entsteht Krieg in unseren Köpfen und in unseren Gefühlen.
Ich mach da nicht mit!
Für mich sind alle Menschen, ganz egal aus welchem Land sie kommen meine
Brüder und Schwestern in der großen Menschheitsfamilie. Alle Menschen, die das
Böse nicht in anderen Menschen suchen, sind in meinem Haus und in meinem
Herzen willkommen!
Da mach ich mit!
7) Folie für Anne
Gerade noch rechtzeitig vor dem Einzug der Tomaten konnten wir den Folienanbau
vor dem Häuschen von Anne, bei Berlin, mit Folie bespannen.
8) Zeitenwende
Ich war die letzten Tage mit dem Auto unterwegs und konnte mehrmals zur vollen
Stunde die Nachrichten hören. Über die Wortwahl einer Politikerin war ich erstaunt.
Sie sprach von einer „Zeitenwende“ weil Deutschland jetzt auch Waffen in
Kriegsgebiete liefern könne.
Für mich hörte sich das nicht nach einer Zeitenwende an. Eher nach dem Rückfall in
mittelalterliche Zustände.
Ich überlegte mir dann, was für mich wirklich eine Zeitenwende wäre.
Eine echte Zeitenwende wäre für mich, wenn wir nicht länger am Prinzip der
„Abschreckung“ festhalten würden. Bisher haben wir einer Idee unseren Glauben
geschenkt die besagt:
Je mehr Waffen wir besitzen und je schrecklicher deren Auswirkungen für andere
Menschen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir in Frieden leben können.
Das war wahrscheinlich eine der erfolgreichsten Marketing Kampagnen in der
Geschichte der Menschheit.
Insgesamt stiegen die Ausgaben für Rüstung und Waffen weltweit im letzten Jahr auf
über 2,1 Billionen Dollar. Eine unvorstellbar große Zahl 2.100.000.000.000 –
trotzdem werden weltweit immer noch zahlreiche Kriege geführt.
Wieso glauben wir immer noch, dass Waffen Kriege verhindern würden wenn wir
täglich erleben können, dass es nicht stimmt?
Mit dieser Summe wäre es ganz leicht möglich, lebenswerte Verhältnisse für alle
Lebewesen auf diesem Planeten zu schaffen. Das würde tatsächlich Kriege
verhindern. Menschen, die sich satt essen können und glücklich und zufrieden leben
können, haben keine Motivation, in den Krieg zu ziehen.
Das wäre für mich eine echte Zeitenwende.
Alle, die jetzt denken, das wäre eine utopische Träumerei denen stelle ich die Frage:
Ist es nicht sinnvoller seine ganze Energie in einen schönen Traum zu investieren als
weiterhin an eine grausame und offensichtliche Lüge zu glauben?
9) Landesgartenschau in Neuenburg
Im April war die Eröffnung der Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein. Für eine
Ausstellungsfläche bauten wir, zusammen mit Franz und vielen engagierten Helfern,
eine kleine Variante von Gewächshaus das Franz entwickelt hat.
Eingerahmt von zwanzig sechseckigen Hochbeeten aus Lärchenholz, wurde das
Gewächshaus zu einem richtigen Blickfang. Wer in der Gegend von Neuenburg
unterwegs ist, sollte sich die Besichtigung nicht entgehen lassen.
10) Kongresse
In den nächsten Tagen gibt es zwei interessante Kongresse bei denen auch ich zu
einem Interview eingeladen wurde:
https://www.gesund-selbstbestimmt.de/#aff=klemensjakob
11) neues Buch
Hier gibt es gleich noch zwei gute Neuigkeiten. Die Nachfrage nach dem Buch zur
Idee des ownhome ist erfreulicherweise so groß, dass wir jetzt für Mai die dritte
Auflage drucken konnten 😉
Da sich die Idee, nach dem Bau des ownhomes, sehr schnell weiter entwickelt hat
wird es darüber, gegen Ende des Jahres, ein zweites Buch geben.
Mehr dazu dann in der nächsten Rundmail.
12. Termine
– jeden zweiten Samstag im Monat sind um 14 Uhr die Türen für Besucher geöffnet
– jeden zweiten Sonntag im Monat gibt es ein Tagesseminar zum Thema:
„autark und selbstbestimmt leben“
– am 3. Juli findet in der Stadthalle von Balingen um 19.00 Uhr ein Konzert statt mit
„Grupo Sal“ und „Patricia Gualinga“ einer indigenen Frau aus Ecuador, die sich
unermüdlich für die Rechte der indigenen Bevölkerung und den Erhalt des
Regenwaldes einsetzt.
Jetzt wünsche ich uns allen, dass immer mehr Menschen sich ihrer Verbundenheit
und dadurch auch ihrer Macht, bewusst werden, so dass wir gemeinsam die Welt
gestalten, die wir lieben und in der wir leben wollen,
sonnig-fröhliche Grüße aus dem blühenden Isingen
Klemens