Braucht man eine Genehmigung?
Ja – (ist aktuell leider noch so)
Man benötigt ein Grundstück, das nach der Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (BauNVO) für das Wohnen zugelassen ist.
Das sind beispielsweise Wohngebiete, Kleinsiedlungsgebiete, Dorfgebiete, Mischgebiete, urbane Gebiete, Kerngebiete und Gebiete zur Erhaltung und Entwicklung der Wohnnutzung oder Sondergebiete.
In manchen dieser Gebiete gibt es örtliche Bebauungspläne, die regeln, welche Art von Häusern gebaut werden dürfen. Oder es gibt eine Ortsgestaltungssatzung. Beide machen es unter Umständen schwierig, eine Baugenehmigung für ein Tinyhouse/ownhome zu bekommen. Am einfachsten bekommt ihr ein Tinyhouse/ownhome wahrscheinlich in einem Sondergebiet oder in “Gebieten zur Entwicklung der Wohnnutzung” genehmigt, da es dort am wenigsten Auflagen gibt.
Stand 2020:
Das Grundstück muss erschlossen sein. Das heißt, es muss an das öffentliche Straßen- und Wegenetz angebunden sein und an das Ver- und Entsorgungsnetz.
Wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt ist, dann hängt es von der jeweiligen Landesbauordnung (LBO) ab, ob und in welcher Form das Tinyhouse/ownhome genehmigungspflichtig ist.
Welche Unterlagen sind für den Bauantrag nötig?
Die benötigten Unterlagen unterscheiden sich für den Bauantrag abhängig vom jeweiligen Bundesland. Häufig werden aber folgende Unterlagen für den Bauantrag verlangt:
Bauantrag mit statistischem Erhebungsbogen
Einige Länder stellen ein spezielles Formular zur Verfügung, welches lediglich ausgefüllt werden muss. Es können jedoch Zustimmungserklärungen der Nachbarn nötig werden.
Bauzeichnungen
Die Bauzeichnungen, die vom Architekten angefertigt wurden und in einem Maßstab von 1:100 vorgelegt werden müssen, sind ebenfalls Bestandteil des Bauantrags.
Lageplan
Üblicherweise wird ebenfalls ein katasteramtlicher Lageplan gefordert. Die Flurkarte muss ebenfalls im Maßstab 1:100 vorgelegt werden. Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure, die Katasterämter und die Sachverständigen für das Vermessungswesen stellen die Unterlagen zur Verfügung. In der Regel werden zwei Dokumente plus einem beglaubigten Lageplan benötigt.
Baubeschreibungen
Ebenfalls werden häufig Baubeschreibungen für den Bauantrag benötigt. Diese sollen den geplanten Bau des ownhome in allen Einzelheiten beschreiben. Auch Ausstattung und verwendete Baumaterialien sind darin zu finden.
Kosten- und Flächenberechnungen
Wohnfläche und Gesamtkosten des Bauwerks sind in diesen Berechnungen zu ermitteln.
Technische Nachweise
Außerdem werden technische Nachweise bezüglich Schall- und Wärmeschutz sowie einem Standardsicherheitsnachweis über die Statik verlangt.
Entwässerungsplan
In der Regel wird ein Entwässerungsplan gefordert. Dabei wird die Abwasser-Leitungs-Führung zeichnerisch dargestellt.
Welche Kosten entstehen für den Bauantrag?
Die Kosten für den Bauantrag lassen sich in verschiedene Positionen unterteilen. Je nachdem, welche Unterlagen gefordert werden fallen für deren Erstellung, durch Architekt oder Ingenieur, Kosten an. Es fallen natürlich auch Gebühren durch die zuständige Behörde an. Im Schnitt sollten mit etwa zehn Prozent der gesamten Bausumme für die Anfertigung des Bauantrags gerechnet werden. Kostet das ownhome also 125.000 Euro, fallen für die Erstellung der Unterlagen rund 12.500 Euro an.
Die Kosten der zuständigen Baubehörde richten sich ebenfalls nach den Kosten des Hausbaus. Sie werden konkret nach folgender Formel berechnet:
Bauwert = Bauwert in Euro/m³ x umbauter Raum in m³
Kosten = Bauwert x 0,5 Prozent
Beispiel:
Wird ein Bauwert von 180 Euro pro Kubikmeter und ein umbauter Raum von 700 Kubikmeter angenommen, ergibt sich daraus folgende Rechnung:
Bauwert: 180 Euro/m³ x 700 m³ = 126.000 Euro
Kosten: 126.000 Euro x 0,5 Prozent = 630 Euro
Als pauschalen Richtwert für die Gebühren des Bauantrags kann man von 0,5 Prozent der Bausumme ausgehen. In unserem Beispiel mit 126.000 Euro Bausumme wären also rund 630 Euro an Gebühren für den Bauantrag fällig. Zu beachten ist hierbei, dass die Behörden oft eine Mindestgebühr von 100 bis 200 Euro berechnen, die selbst dann gilt, wenn die Bausumme deutlich niedriger ausfällt und damit der prozentuale Wert der Gebühren ebenfalls sinkt.
Sparen können Bauherren, wenn sie eine kleine Bauvorlageberechtigung vorab einreichen. Die ist etwas günstiger als der endgültige Bauantrag.
Kann ich beim Bauantrag Kosten einsparen?
Alle Unterlagen im Vorfeld korrekt erstellen und pünktlich einreichen. Durch fehlerhafte Unterlagen kann es zur Ablehnung des Bauantrags und einem erneuten Antrag mit weiteren Kosten kommen.
Mit dem Architekten, der den Bauantrag einreichen soll, ein Pauschalangebot vereinbaren, um so Kosten zu sparen.
Die Möglichkeit, den Bauantrag selbst zu stellen, wird zwar mitunter als Einsparmaßnahme empfohlen, ist in der Praxis aufgrund komplex anzufertigenden Unterlagen jedoch schwer zu realisieren.
Vor du richtig loslegen kannst – solltest du ein paar Details überdenken!
Was ist dein Projekt-Ziel?
Was erhoffst du dir von einer Planung/Beratung durch die ownhome Kollegen?
Welche Unterlagen gibt es schon? Bestandsplan, Bauvorschriften, Lageplan, Scribbles…
Wie sind die Gegebenheiten am Grundstück: Stromanschluss? Wind? Sonne? Wasser?
Hast du einen Kostenrahmen für dein Projekt?
Hast du einen Zeitplan für dein Projekt?
Für die Planung könnte es so weiter gehen:
(VOR-) ENTWURF: mit Grundriss, Ansichten und Schnitten, Ausarbeitung einer 3D Darstellung des Gebäudes, Ausarbeitung der Kostenschätzung,
Besprechung des Entwurfs mit der Behörde.
EINREICHUNG: bei der Baubehörde mit der Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen
UMSETZUNG: mit ownhome Partnern
Grundlagen für die Planung
Es geht dabei darum, Prioritäten abzustecken und ein Bild im Kopf wachsen zu lassen. Alles Wichtige mal für euch
sammeln. In der gemeinsamen Planung entsteht dann ein immer klareres Bild/Plan für dein neues ownhome.
STANDORT
Was könnt ihr über euer Grundstück sagen?
Was findet ihr gut daran was weniger gut?
Wo sind eure besonderen Fleckchen, die ihr auf jeden Fall erhalten / stärken wollt?
Ist das Grundstück eher ländliche oder städtisch?
WOHN-TRÄUME
Wenn du an deine bisherige Wohnsituation denkst – wo hast du dich am wohlsten gefühlt?
Wo am längsten aufgehalten?
KÜCHE
Welchen Stellenwert hat die Küche im Haus?
Wie willst du euer Kochen & Essen gestalten?
Begrüßt du gerne viele Gäste oder kommt das eher selten vor?
ARBEITSZIMMER
Soll es auch einen Ort zum Arbeiten geben?
Nur einen Tisch oder einen eigenen Raum?
Was benötigst du um gut und konzentriert zu arbeiten?
Muss auch Platz für ein Hobbby berücksichtigt werden?
Extra Bereich zum Chillen?
BADEZIMMER
Eher freistehende Badewanne, oder einfach mit Dusche? Wie muss dein Bad aussehen?
AUSSENBEREICH
Was soll draußen passieren?
Selbstversorgergarten / Permakultur / Wie gern arbeitest du im Garten?
Terrasse / Balkon / Wintergarten / Veranda – was ist dir sympathisch und wie wichtig sind die bereiche?
Brunnen als Wasserkreislauf?
FAMILIE
Wie könnte sich die nächsten Jahre die ownhomenutzung verändern?
Kinderzimmer / Gästezimmer?
MATERIALIEN
Welche Materialien magst du? Was fühlt sich gut an? Holz / Lehm Welche Farben?
PRAKTISCHES
Stauräume / Lagermöglichkeiten / Kleiderschrank?
TECHNIK-WASSER
Wie siehst du das Thema Wasserunabhängigkeit?
Ist das Gelände mit Frischwasser erschlossen?
Ist eine andere Wasserquelle auf dem Grundstück vorhanden (Teich, Bach, Quelle, Brunnen) Ist ein Kanal vorhanden
TECHNIK-STROM
Autarkie beim Strom? Komplett oder reicht ein gewisser Grad?
Welche Geräte hast du im Haus und wie intensiv werden diese genutzt?
TECHNIK-HEIZUNG
Heizen mit Holz? Sturzbrandofen? Pellets? Solar?
Möchtest du selbst aktiv einheizen oder soll alles automatisch funktionieren? Kombiniertes System mit mehreren Möglichkeiten?
Wie geht es weiter?
Eine Vision entwickeln
ENTWURFSPLANUNG – auf Grundlage der Vision und Wunschdetails.
Dann wird der Grundriss erstellt, eine erste Kostenkalkulation, und die Bedingungen mit dem Bauamt abgeklärt.
EINGABEPLANUNG – Wenn alles klar ist und du weißt was du willst, wird der amtliche Plan erstellt.
REALISIERUNG – mit Ownhome Freunden ganz oder teilweise selbst Hand anlegen und koordinieren.