Schönen guten Tag liebe „ownhome“ interessierte Menschen,
die Sonne scheint (manchmal), es regnet (auch manchmal) und die ersten Felder werden bereits gedroschen. Das viel gescholtene Klima zeigt sich weitaus freundlicher als die meisten Würdenträger.
In einer Zeit, in der wir alle aufgefordert sind, nach Formen des Zusammenlebens zu suchen, die ein „gutes Leben“ für alle Wesen ermöglichen, gibt es immer noch Menschen, deren Horizont an der eigenen Landesgrenze aufhört. Menschen, die allen ernstes glauben, dass ein „gutes Leben“ für die eigene Bevölkerung möglich wäre ohne den Rest der Welt zu berücksichtigen. Die Menschen mit dieser Weltsicht werden zwar beständig weniger, aber über eine Negativauslese landen genau diese in Führungspositionen. Das kann den Anschein erwecken, als würde sich nichts ändern bzw. als würde alles immer noch schlimmer werden. Aus meiner Wahrnehmung kann ich berichten, dass zwar tatsächlich einiges immer noch „schlimmer“ wird, dass aber gleichzeitig zunehmend mehr Menschen sich in eine ganz andere Richtung bewegen. Es gibt an ganz vielen Stellen, rund um den Globus, ermutigende Veränderungen, auch wenn darüber kaum berichtet wird.
Ein Grund für diese Rundmail 😉 mit dem Blick in diese Richtung.
Über folgende Aktivitäten werde ich in dieser Rundmail berichten:
1) Regionalität am Beispiel von Lehm
2) es blüht und wächst und fliegt – ganz ohne KI
3) alte Mauern und neue Ideen bringen Farbe und Formen ins Leben
4) internationales sobawi-Treffen in Slowenien
5) Fortschritte auf der Baustelle bei Steffen und Andrea
6) Die nächsten Termine – safe the date
7) Sargbaukurs
8) Bucherscheinung „ownhome II“ – Lesungen?
9) lesenswert
10) Sinn suchen oder sein
1) Regionalität am Beispiel von Lehm
Manchmal ist unser sogenannter Fortschritt ein Schritt weit fort aus der Region. Es ist noch keine hundert Jahre her, da hatte fast jeder Ort seine eigene Lehmgrube. Es war ein viel genutzter Baustoff zum Verputzen von Wänden und Decken, zur Ausfachung von Fachwerk oder zur Nutzung in den Geschossdecken. Zur Zeit der Industrialisierung änderte sich das und der Anteil von sogenannt „modernen“ Baustoffen in Form von Gips und Zement nahm kontinuierlich zu. Der Lehm galt als unmodern und verschwand in der Schublade mit dem Etikett: „Arme-Leute-Baumaterial“. Nachdem er fast vollkommen aus dem Bausektor verschwunden war, begann in den 80er Jahren ein Umdenken. Durch die Rückbesinnung auf Werte wie ökologisch und ökonomisch vertretbare Baumaterialien, begann die Renaissance des Lehms als umweltfreundlicher und gesunder Baustoff. Heute ist es ein begehrter und moderner Baustoff für Menschen, die sich mit gesunden Baumaterialien umgeben möchten. Die Rahmenbedingungen haben sich jedoch grundlegend verändert. Die ehemaligen Lehmgruben sind meist verfüllt und zugeschüttet. In unserer Gegend oft mit dem kontaminierten Aushub von Stuttgart 21. Mit den Lehmgruben ist auch das Wissen für den Umgang mit Lehm verschwunden. Heute kann man den standardisierten Lehm von einem der wenigen Lehmunternehmen in Deutschland kaufen, quer durch die Republik transportieren und dann nach genauer Anweisung verarbeiten. Ist das Fortschritt? Ich habe mich darüber geärgert und habe mir überlegt, ob es nicht noch andere Möglichkeiten gibt. Durch Zufall habe ich entdeckt, dass in einem der Kellerräume in unserem alten Bauernhaus der Boden nicht versiegelt ist. Der Untergrund besteht aus Lehm und Steinen. Das war ne Freude ;-))) Da wurde aus dem monströsen Lehmkreislauf plötzlich ein kleiner, übersichtlicher Kreislauf. Mit dem Spaten in den Keller und dann die Steine mit Regenwasser aus dem Lehm auswaschen. Den Lehm, nach einigen Tests, je nach Verwendung, mit Sand und Fasermaterial ergänzt und dann, einmal im Kreis gelaufen und ab an die Wand ;-)))) Wir haben jetzt praktisch unsere hauseigene Lehmgrube.
2) es blüht und wächst und fliegt – ganz ohne KI
Die ersten Tomaten werden reif und an vielen Stellen auf unserem Grundstück leuchtet am Morgen das Blau der Wegwarten. Unsere Natur wird von der natürlichen Intelligenz (NI) geleitet, während wir Menschen den Bezug zu unserer NI immer mehr verlieren. Manch einer hegt die Hoffnung, dass dieser Verlust durch die KI ersetzt werden kann. Die KI wird in Zukunft in immer mehr Arbeits- und Lebensbereichen zum Einsatz kommen und an vielen Stellen unser Leben erleichtern. Sie kann aber niemals ein Ersatz für unsere NI werden. Die NI ist unsere Verbundenheit mit dem Leben. Sie ist das intelligente Leben, das durch uns strömt und wirkt. Es ist die Intelligenz, die unsere Pflanzen wachsen lässt. Sie sorgt dafür, dass die Samen der Wegwarten an den Stellen aufgehen, an denen der Boden verdichtet ist. Es ist die NI, durch die meine Hauswespen jedes Jahr wieder ihren Platz in meinem Folienanbau finden. Mit unglaublicher Geschicklichkeit bauen sie dort ihr neues Zuhause auf und gründen ein neues Volk. Stundenlang könnte ich ihnen zusehen. Durch ihre Verbindung zur NI leben sie ein harmonisches „Miteinander“ von dem wir Menschen noch weit entfernt sind. Wenn es uns gelingt, uns wieder als verbundener Teil unserer Natur zu erleben, können wir im Einklang mit der natürlichen Ordnung überleben. Diese not-wendige Verbundenheit kann durch keine KI ersetzt werden.
Die Wespe schafft es, eine tote Biene zu greifen und mit ihr wegzufliegen
3) alte Mauern und neue Ideen bringen Farbe und Formen ins Leben
Neues muss nicht immer aus Neuem entstehen. Neues kann aus altem entstehen und Altes kann sich in etwas Neues verwandeln.
Es gibt auf unserem Grundstück ein altes Gebäude, das über Jahrzehnte als Holzwerkstatt benutzt wurde und dann mehr als zehn Jahre leer stand. Der erste Schritt zu etwas Neuem bestand im Auswechseln der Fenster und Türen. Beim Setzen der Fenstersimse und beim Verputzen der Laibungen entstand die spontane Idee, ein wenig mit den Formen zu spielen. Einmal damit begonnen war der Spieltrieb erwacht 😉 und er fand seine Freude daran, die komplette Fassade mit einzubeziehen. Zu den verspielten Formen gesellten sich dann auch noch muntere Farben. Das Gebäude war kaum wieder zu erkennen. Doch damit nicht genug. Jedes Ding hat ja mindestens zwei Seiten. So auch die Wand, die mit einer Seite nach Außen und mit der anderen nach Innen schaut.
Jetzt kam die neue Lehmgrube zum Einsatz ;-). Mit einer Mischung aus Lehmdämmputz und dem Lehm aus dem eigenen Keller, klebte ich 4 cm dicke Holzweichfaserplatten an die Wand. Natürlich sollten sich an der Wand die natürlichen Materialien auch in natürlichen Formen ausdrücken können. Die Natur durfte weiter spielen und so entstanden lebendige Formen aus buntem Lehm und viel Freude.
In die obere Etage führt eine mehr als hundert Jahre alte Treppe. Für ihre neue Bestimmung mussten wir sie ein wenig verlängern und ein Geländer anbringen. Ein alter Zwetschgenbaum, der dem letzten Sturm nicht Stand halten konnte, fand an dieser Stelle seine neue Aufgabe.
Die neu gestalteten, alten Räume, bieten eine gute Atmosphäre um sich neu zu erleben und sind eine anregende Umgebung für die Entstehung von neuen Ideen.
4) internationales sobawi-Treffen in Slowenien
Unsere sobawi-Offline Treffen finden vier mal im Jahr an ganz unterschiedlichen Orten statt und bieten Raum zum Austausch von Ideen und zur Begegnung mit interessanten Menschen. Im Mai diesen Jahres war es ein ganz besonderes Treffen, da es zum ersten Mal in einem anderen Land mit internationaler Beteiligung stattfand. Nataljia und Dominic luden uns ein, ihr Projekt in Slowenien zu besuchen und organisierten alles was notwendig war für Vorträge, Workshops und ein gemütliches Miteinander. Begeisterte Teilnehmer aus Italien, Slowenien, Österreich, der Schweiz und Deutschland ermöglichten einen lebendigen Austausch übers Bauen und über uns und die Welt, über die Landesgrenzen hinweg. Wir konnten das Projekt von Nataljia und Dominic besuchen, einen Permakulturgarten ansehen, hatten am Sonntag verschiedene Vorträge und Workshops und auf der Heimfahrt gab es noch die Möglichkeit, das fantasievolle Bauprojekt „Pachamama“ von Luz und Diraj zu bewundern. Alles in allem, drei wunder-volle Tage und viele grüne Eindrücke von einem mir bis dahin unbekannten Land.
5) Fortschritte auf der Baustelle bei Steffen und Andrea
Auf der Baustelle in Crossen bei Chemnitz wurde in den letzten Monaten fleißig weiter gebaut. Die Strohballen sind alle an ihrem Platz und mit Hilfe einer Lehmpumpe konnten bereits die ersten 30 Tonnen Lehm an Wände und Decken verputzt werden. Der erste Fußboden ist verlegt und die Leitungen für Strom und Wasser sind in zwei Wohnbereichen bereits funktionsfähig.
Eine tolle Baustelle mit vielen tollen Menschen bei der sich viele Gelegenheiten bieten, unsere Natur zu erleben. Bis zum Herbst sollen zwei Einheiten bezugsfertig sein
6) Die nächsten Termine – safe the date
– gemeinsames Frühstück am 17. August um 10.00 Uhr in Isingen. Der Verein „regionalgenial“ lädt zu diesem gemeinsamen Frühstück ein. Wir möchten Menschen in Verbindung bringen. Menschen die mit neuen Ideen ein neues Miteinander leben wollen. Jeder bringt ne Kleinigkeit für das Frühstücks-Buffet mit.
– vom 22. – 24. August findet auch dieses Jahr wieder ein Seminar zur ownhome-Idee in Sieben Linden statt. Eine schöne Gelegenheit für alle, die das beeindruckende Ökodorf noch nicht kennen.
– vom 11. – 14. September findet das Sommer-Treffen der sobawi im Haus Eppo, Zur Auheide 7, 49176 Hilter aTW, Ortsteil Eppendorf, statt. Mehr dazu über die Telegram-Gruppe der sobawi
– vom 1. – 3. August gibt es einen Sargbaukurs in Rosenfeld. Mehr dazu in Punkt 7
– Grupo Sal und Alberto Acosta kommen Ende November wieder in den Balinger Raum (nähere Infos in Kürze)
7) Sargbaukurs
Am nächsten Wochenende, vom 1. bis 3. August findet mal wieder ein Sargbaukurs statt.
Am Freitag Abend treffen wir uns, sprechen über das Leben und darüber, wie wir uns einen stimmigen Ausklang desselben vorstellen. Am Samstag wird gebastelt und je nach Fortschritt ist das Ende am Samstag Abend oder am Sonntag Mittag.
Wir werden gemeinsam an zwei verschiedenen Modellen arbeiten. Auch das Einbringen von neuen Ideen ist möglich. Die Kosten sind nicht festgelegt, da sie zum Teil auch vom Materialverbrauch abhängen. Sie werden wohl zwischen 200 und 500 € liegen.
8) Bucherscheinung „ownhome II“ – Lesungen?
Nun soll es tatsächlich wahr werden 😉 Das neue Buch soll im Oktober erscheinen.
Das lässt sich dann über den Verlag oder auch direkt bei mir beziehen. Wenn ihr eine passende Buchhandlung kennt, würde ich mich freuen, das Buch mit einer Lesung dort vorzustellen.
9) lesenswert
statt einem Buch möchte ich euch an dieser Stelle eine Zeitschrift vorstellen: DIE FREIEN
Die Zeitschrift für mutige Menschen!
https://diefreien.ch/
Unsere Zeitschrift richtet sich an Menschen, die interessiert an tiefergreifenden Zusammenhängen und neugierig auf die Zukunft sind. Wir betreiben zensurfreien, kritischen Journalismus, greifen konstruktive Ansätze für eine lebenswerte Zukunft auf und beleuchten visionäre Themen für den Wandel auf allen Ebenen.
DIE FREIEN veröffentlichen Inhalte, die du sonst in keiner Publikation findest. Wir scheuen keine Themen – unsere Artikel sind so bunt und vielseitig wie das Leben selbst: Bildung, Bewusstsein, Gesundheit, Wirtschaft und Finanzen, Politik und Gesellschaft, Souveränität und Selbstversorgung, Wissenschaft und Technik, Philosophie und Geschichte, Kunst und Kultur, Humor und Poesie …
Die Zeitschrift ist in einen Aktualitäten-, Themen- und Kulturteil gegliedert und erscheint zweimonatlich.
10) Sinn suchen oder sein
Sinn-suche ist sinn-los!
Den Sinn seines Lebens zu suchen ist nicht nur sinnlos, es ist schlichtweg hoffnungslos.
Die Suche nach dem Sinn des Lebens verhindert ein sinnvolles Leben, denn wir suchen nach dem Sinn außerhalb vom Leben, außerhalb von unserem Er-leben.
Nichts kann dem Leben Sinn geben – das Leben ist der Sinn.
Das reine Leben ist voller Sinn, es ist sinnvoll.
Wenn wir nach dem Sinn suchen, dann heißt das nichts anderes, als dass wir das Geschenk unseres Lebens nicht wahrnehmen.
Sinn lässt sich nur fühlen aber niemals finden.
Den Sinn können wir auch nicht verlieren solange wir sind.
Sein und Sinn gibt es nicht getrennt voneinander.
Wenn wir uns fühlen, dann fühlen wir das Sein.
Wir fühlen uns voll des Seins, seins-voll, sinn-voll, voller Sinn.
Sinnvoller geht nicht 😉
wir suchen den Sinn – statt einfach zu sein
wir suchen die Liebe – statt einfach zu lieben
wir suchen die Erleuchtung – statt einfach zu leuchten
In diesem Sinn wünsche ich uns allen ein Leben voller Sein, so, dass das Leben sich natürlich und frei durch uns ausdrücken kann.
Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung, wann und wo sie auch immer stattfinden wird.
Zuversichtliche Grüße trotz oder vielleicht auch wegen schwieriger Rahmenbedingungen
Klemens