Es gibt kein richtiges Leben im falschen! (Adorno)
Ist ein richtiges Leben im falschen möglich?
Ist ein natürliches, lebensfreundliches Leben in einem lebensfeindlichen System möglich?
Wie sieht ein lebensfreundliches Weltbild für mich aus?
Das ist ein Weltbild indem das Gefühl der Verbundenheit vorhanden ist. In dem das „Fühlen“ mit allen Sinnen eine wichtige Rolle spielt. Das Lauschen auf das, was durch uns lebt. So wird es möglich, dass wir die lebendigen Kreisläufe des Lebens wahrnehmen von denen wir ein Teil sind. Durch das Gefühl der Verbundenheit entsteht eine lebendige Gemeinschaft in der Vertrauen und Sicherheit selbstverständliche Eigenschaften eines sich gegenseitig unterstützenden Miteinanders sind. Für alle ist ausreichend vorhanden, so dass alle ein zufriedenes Leben führen können. Die Folge davon ist ein gutes Leben für alle Wesen in Reichtum und Frieden. Wir übernehmen die Verantwortung für unser (das) Leben.
Im Gegensatz dazu dominiert in einem lebensfeindlichen Weltbild das Gefühl der Trennung als Folge davon, dass wir mehr den Gedanken fremder Menschen glauben schenken als unseren eigenen Gefühlen. Wir sollen auf andere Menschen hören und gehorsam sein. Als Belohnung dafür bekommen wir die Anerkennung und das Vertrauen der anderen. Je weniger wir auf uns lauschen, desto weniger Selbstvertrauen kann sich entwickeln und desto notwendiger wird für uns die Anerkennung von außen. Durch Besitz können wir eine scheinbare Unabhängigkeit erreichen. Diesen Besitz müssen wir uns jedoch in Konkurrenz zu anderen erkämpfen und anschließend natürlich schützen und verteidigen. Wir haben Angst, das alles wieder zu verlieren. Die Folge davon sind permanente Unzu-Frieden-heit und Krieg. Der Preis, für die scheinbare Unabhängigkeit, der nicht auf dem Etikett steht, ist die lebensfeindliche Einsamkeit. Durch die intellektuelle Trennung nehmen wir keine Kreisläufe wahr sondern lineare Prozesse mit einem Anfang und einem Ende. Dies wird möglich, weil unsere Sinne immer schwächer und wir dadurch wortwörtlich schwachsinnig werden. Am Ende dieser Entwicklung steht die absolute Sinn-losigkeit mit den Begleiterscheinungen von Leere, Depression, Selbstaufgabe, Sucht, Angst bis hin zu Suizid. Wir geben die Verantwortung für unser (das) Leben ab.
Jetzt wieder zurück zur Frage: Ist ein richtiges leben im falschen möglich?
Ich glaube, dass das nur möglich ist, wenn wir keine faulen Kompromisse eingehen. Wir können nicht die Verantwortung für unser (das) Leben übernehmen und gleichzeitig die Verantwortung für unser „Leiden“ an das System abgeben. Das zeigt nur, dass die zerstörerische Trennung sich unbemerkt, bereits in unser Weltbild eingeschlichen hat und ein Teil von uns geworden ist. Wenn alles mit allem verbunden ist, dann gibt es kein „da draußen“, unabhängig von uns. Es gibt kein System „da draußen“, das die Macht hätte, uns zu schaden. Nur das, was wir bereits in unser System übernommen haben, mit dem können wir uns selbst schaden. So, wie es kein „da draußen“ gibt, das uns schaden könnte, so gibt es auch kein „da draußen“, das uns retten könnte. Unsere Trennung in das „Draußen“ und „Drinnen“ ist die Ursache für das Übel, das wir anschließend beklagen.
Wir können nicht raus aus dem „System“ – das „System“ muss aus uns raus.
Ein richtiges Leben im falschen ist nicht möglich. Das ist die scheinbar schlechte Nachricht. Die Trennung zwischen dem richtigen und dem falschen ist bereits ein Teil von dem „falschen“ Leben.
Aber ein richtiges Leben ist sehr wohl möglich. Das ist die gute Nachricht. Für ein richtiges leben braucht es aber kein falsches Leben. Da gibt es nur das Leben ;-))))




















