Wie fühlst du dich?
Eine ganz gewöhnliche Frage die es aber bei genauerer Betrachtung in sich hat und enorm viel ausdrückt. Um zu antworten fühlen wir nach, wie wir uns fühlen. Da gibt es also eine Instanz in uns, die unsere Aufmerksamkeit lenken kann. Sie lenkt unser Gefühl auf unsere aktuelle Befindlichkeit und dann können wir berichten, wie wir uns fühlen. Im Laufe des Tages kann sich das ändern. Manchmal sogar innerhalb von wenigen Minuten. Obwohl wir uns sehr unterschiedlich fühlen können bleibt da immer noch derjenige, der das fühlt, unberührt von dem was er fühlt. Wir sind nicht der Fühlende oder das Gefühl, wir sind sowohl als auch und noch viel mehr. Manchmal beschränken wir uns auf unsere Gefühle oder auf unsere Gedanken und sind uns dann nicht mehr darüber bewusst, dass es da noch den Anteil von uns gibt, der das fühlt oder denkt. Der Anteil, der darüber entscheiden kann, wie er mit den Gefühlen und den Gedanken umgehen möchte. Der Anteil, der noch bleibt, selbst wenn wir nichts fühlen oder denken und der immer da ist, unabhängig davon was wir fühlen oder denken. Der Anteil, den wir nicht fühlen können. Der Anteil, der wir einfach sind. Mit oder ohne Gefühlen. Das reine Sein. Wie leicht vergessen wir genau dieses Geschenk des Seins und reduzieren uns auf das was wir fühlen oder denken, worunter wir oft leiden. Eine absurde Situation. Wir ignorieren das größte Geschenk, unser Leben und erschaffen stattdessen unser Leid und bilden uns dann auch noch ein, das unschuldige Leben wäre das von uns erschaffene Leid.